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Die „Campo Trincerato di Mestre“-Festungen
Der Besuch in einer der Festungen zur Verteidigung der Stadt - wie Forte Marghera, Forte Carpenedo, Forte Gazzera, Forte Tron, Forte Mezzacapo sowie das Munitionsdepot Bazzera - ist ein Erlebnis, dass man sich bei der Entdeckung der unbekannten Sehenswürdigkeiten Venedigs entlang einer Route zwischen dem Festland und den Inseln der Lagune nicht entgehen lassen sollte, da es aus archäologischer, architektonischer und landschaftlicher Sicht Außergewöhnliches zu bieten hat. Man kann die Festungssystem entdecken, das seit Jahrhunderten Schutz gewährt hat und noch heute aus mehr als 100 Gebäuden einschließlich Festungen, Türmen, Munitionsdepots und Kasematten, die über das Gebiet zwischen der Lagune, der Küste und dem Festland verteilt sind: eine wahre Freilicht-Anthologie militärischer Architektur aus dem fünfzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert.
Mit 48 Hektar ist sie die älteste und größte der Festungen in Mestre und gehört zu den größten maritimen Wehranlagen Venedigs.
Sie liegt im alten Stadtteil Marghera (von dem lediglich drei Bögen einer Brücke aus dem sechzehnten Jahrhundert erhalten geblieben sind und auf der eine Wehranlage direkt neben dem Eingang erbaut wurde).
Es handelt sich um eine sternförmige Struktur mit Bastionen über der Böschung, auf denen die Geschütze auf einer Geschützbank ruhten. Sie ist in drei konzentrische Verteidigungslinien unterteilt, die durch künstliche, mit Wasser der Lagune gefüllte Gräben getrennt ist.
Der Entwurf und Bau nahm seinen Anfang mit der französischen Besatzung im Jahre 1797 und wurde bis zum Jahr 1814 mehrfach geändert. Ausgangspunkt des Entwurfs war die Notwendigkeit einer Struktur, die geeignet war, den aus Glattrohrwaffen abgefeuerten Kanonenkugeln zu widerstehen. Mit dem Aufkommen neuer Geschütze mit Langgeschossen und längerer Reichweite verliert sie ihre taktische Wirksamkeit und wird zum Logistikstandort. Die Festung sieht heute in ihrem Innern durch den Bau neuer Gebäude im 20. Jahrhundert, die als Büros, Lagerhallen, Werkstätten usw. dienen, wie eine Zitadelle aus. In dieser Form bleibt Forte Marghera bis 1995 bestehen. Seit 2010 gehört die Festung der Stadt Venedig.
Sie steht auf einem Gebiet, dass ursprünglich durch den Wald von Valdemare bedeckt war, ein uralter Wald, der mehr als 3.000 Jahr alt ist und von Venedig für den Bau von Schiffen in der Arsenal-Werft gepflegt wurde. Dieses Waldüberbleibsel verschwindet langsam mit dem Bau der Carpenedo-Festung (oder Vallon) zwischen 1887 und 1890. Ähnlich wie die Zwillingsbauten Brendole und Tessera wurde der Bau um den Tunkler-Schießstand (Entwurf von Andreas Tunkler) ergänzt, einer hexagonalen Struktur, die von einem Wassergraben und Böschungen umgeben ist, die die Mauern zur Angriffsseite hin Schutz verbergen: Die Festung war dazu bestimmt, am Horizont als unmerklicher, unbewachsener Erdanstieg zu erscheinen. Der hintere Zugang mit dem Portal im neoklassizistischen Stil mit dem Wappen Savoyens sowie vier Kaponnieren, wo die Maschinengewehre positioniert wurden, um die Gräben zu halten, sind die einzigen sichtbaren Teile. Ebenso wie Forte Marghera wurde Forte Carpenedo einer Umwandlung bezüglich der Verwendung unterzogen (zum Munitionsdepot), und es wurden bestehend Strukturen verändert sowie neue hinzugefügt.
Die Festung dehnt sich über eine Fläche von 11 Hektar aus und ist ein einfacher Bau mit einer Länge von 123 Metern und einer Breite von nahezu 16 cm breit in der Mitte und 20 an den Enden. Der Bau wurde im Jahr 1911 abgeschlossen. Sie Festung zeichnet sich durch einen langen Gang mit einem Zulieferungsgleis aus. Nach dem Sommer 1915 verlor auch Forte Mezzacapo die Wehrfunktion und wurde in ein Lager umgewandelt. Zu Beginn der 60er Jahre wurden der Wassergraben zugeschüttet und die Böschung zum Schutz vor Angriffen abgetragen. Die Festung wurde kurz vor dem Jahr 2000 vom Militär aufgegeben (Foto A. Grigoletto)
ist die älteste der Tunkler-Festungen der ersten Generation. Sie wurde im Jahr 1883 erbaut und erstreckt sich über etwa 13 Hektar. Sie befindet sich zwischen den Flüssen Marzenego und Dosa. Durch eine Reihe von Durchlässen und Kanälen hat sie bis in die 70er Jahre Wasser aus dem Graben entnommen bzw. abgelassen. Ihre Funktionstüchtigkeit ist aufgrund unglücklicher Entscheidungen beim Entwurf beeinträchtigt, die durch den Bau späterer Festungen überwunden wurden.
In der Form angelehnt an Forte Carpenedo. Es handelt sich um eine Tunkler-Festung. Das Portal ist jedoch weniger raffiniert als Forte Gazzera oder Carpenedo.
Die Festung liegt zwischen den Flüssen Cime und Lusore und ist seit 1996, nach der Umwandlung der Festung in Depot und Jahren des Verfalls, der zur Ansiedlung zahlreicher Tierarten und zur Bereicherung der biologischen Vielfalt geführt hat, eine regionale „Schutzoase der Flora und Fauna“.
Fälschlicherweise als Festung bekannt, aber als Munitionsdepot im Dienst der anderen Festungsanlagen des Gebiets erbaut, und zwar gemäß einem neuen Konzept, das die Entfernung der Munitionsdepots von der eigentlichen Festung vorsah. Es wurde im Jahr 1910 erbaut und besteht aus zwei massiven Betonblöcken, die durch einen Wall geschützt sind und vollständig vom Abwasserkanal von Bazzera umgeben. (Foto A. Grigoletto)
Die Informationen der Datenblätter stammen aus: Mauro Scroccaro, „Dalle torri ai forti: ititnerari tra le strutture difensive dell’Alto Adriatico“, la tipografica, Basaldella di Campoformido, 2014